Unsere Winter sind mild und diese milden Winter sorgen auch dafür, dass schon früh im Jahr Frischlinge geboren werden.
Rudi und Rosa, zwei Frischlinge aus unserer Geschichte, wurden von einigen Kindern auf einem Grundstück gegenüber dem Kindergarten in Müden entdeckt. Dort lebten sie unter einer Eiche.
Rate mal was sie gefressen haben. Hühnchen mit Pommes oder Nudeln mit Ketchup? Nein, die beiden haben sich nur von Eicheln und Schnee ernährt. Milch gab es nicht. Die Mutter war verschwunden. Ohne Hilfe wären sie verhungert.
Frischlinge haben es schwer, wenn sie im Winter geboren werden. Oft kommt es im Februar oder März zu einem Kälteeinbruch und Schnee und Frost verwandeln das Land in eine Winterwunderzauberwelt. Das Futter wird knapp. Dauert die Frostperiode an, überstehen viele von ihnen den Winter nicht. Wildschwein-Waisenkinder haben es noch schwerer. Nicht immer haben sie das Glück, wie Rudi und Rosa, in Bokelberge oder anderswo ein neues Zuhause zu finden.
Aber Achtung! Auch wenn Du denkst, da läuft so ein süßer kleiner Frischling so ganz alleine ohne Mama durch den Wald und Du willst ihn retten, solltest Du Dich dem Tier nicht nähern. Oft ist die Bache, die Mutter des süßen kleinen Fratz, in der Nähe und hat sich nur versteckt. Wildschweinmütter werden sehr sauer, wenn man ihrem Nachwuchs etwas antun will. Dazu gehört auch das Streicheln. Also Finger weg! Gehe lieber zum nächsten Jäger und berichte ihm von Deinen Beobachtungen. Er weiß, was zu tun ist.
Keiler haben Eckzähne im Unterkiefer, die bis zu 20 Zentimeter lang sein können. Obwohl man meist nur 10 Zentimeter von diesen Zähnen sieht, sind sie rasiermesserscharf. Bachen haben zwar keine Eckzähne, doch sie beißen gern. Wenn Dir Wildschweine begegnen, solltest Du sie nicht beachten und weggehen – möglichst in die andere Richtung.
Weglaufen bringt absolut gar nichts. Die Tiere sind sehr schnell. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 Kilometer pro Stunde würden Dich die Wildschweine sehr schnell einholen. Also Ruhe bewahren und weggehen!